Geige, Keyboard und weitere technologische Fetischobjekte. Film, Text und elektronische Musik – so zwanghaft wie formlos, so schmerzhaft wie sinnlich, so sexy wie gewalttätig. Dem Hanseaten liegen Präzision und Technik. Mehr Erotik als einen 76er Audi 80 braucht er nicht. Mit psychoakkustischen Lärmorgien, sinnlicher Glossolalie und retrofuturistischen Vinylvideos.
Christoph Ogiermann
*1967, beginnt 1990 auf Anregung von Erwin Koch-Raphael zu komponieren, schreibt seither Musik. Tätigkeit als Rezitator, Sänger; Geiger und Pianist in den Bereichen Freie Improvisation und europäische Kunstmusiken. Begründer des Genres der Unterkomposition (Raoul Mörchen)
Jan van Hasselt
*1972, studierte Germanistik und Politologie. Er lebt als Autor, Filmemacher, Kurator und Musiker in Bremen. Begründer des Genres Wired Nerdism (A. Hardorf)
mit Werner Dafeldecker (Kontrabass) Ignaz Schick (Plattenspieler, Sampler) Michael Thieke (Klarinette) Rie Watanabe (Schlagzeug)
„Inside a leaf“ ist ein neues internationales Quartettprojekt und vereint vier einzigartige Komponisten/Performer aus Österreich, Deutschland und Japan. Sie alle arbeiten im Bereich strukturierter Improvisation, experimenteller Musik und Klangkunst. Das Instrumentierungskonzept reicht von rein akustischen Quellen wie Michael Thiekes erweiterte Klarinette, Dafeldeckers akustischer und erweiterter Bass, Watanabes ausgewählte Percussion und Schicks elektronisches und elektroakustisches Set-up bestehend aus Turntables, Sampler, Motoren und Objekten. Jedes der vier Mitglieder dieser Gruppe hat sein eigenes Klanguniversum geschaffen und war in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen Gruppen mitgewirkt: Ensemble Musikfabrik, Polwechsel, Perlonex, Phosphor The Magic I.D. und Splitter-Orchester. Die Musik dieses Ensembles zeichnet sich durch eine tiefe Klangforschung und sowohl menschliche als auch mechanische Formmuster aus.“
Werner Dafeldecker wurde 1964 in Wien geboren und studierte Kontrabass, den er mit Leidenschaft spielt. Als Musiker, Komponist und Klangkünstler nutzt er die vielfältigen Möglichkeiten der Elektroakustik. Seine musikalischen Projekte werden oft von äußeren Einflüssen wie Architektur, Wissenschaft, Fotografie und Film inspiriert und abgeleitet – teilweise resultieren daraus grafische Partituren für verschiedene Ensembles und Instrumentalisten. Werner konzentriert sich auch auf ortsspezifische Projekte, Field Recording und die Gegenüberstellung von Natur- und Umweltgeräuschen mit synthetischen Varianten. Er hat ein umfangreiches Tonarchiv aufgebaut und mehrere elektroakustische Stücke für Rundfunk und Film geschaffen. Rund 90 Tonaufnahmen dokumentieren seinen künstlerischen Rahmen. In Vorträgen und Workshops präsentierte er seine Arbeiten u.a. an der University Bellas Artes-Madrid, der Hochschule für Gestaltung-Karlsruhe, der RMIT University-Melbourne und der Edith Cowan University-Perth.
Ignaz Schick ist ein in Berlin lebender Klangkünstler, Komponist & bildender Künstler. Er tritt auch als Instrumentalist an Turntables, Objekten, Live-Elektronik, Altsaxophon und Flöten auf. In seiner Jugend studierte er Saxophon und trat in Free Jazz und Avant Rock Bands auf. Gleichzeitig war er besessen von Mehrspurbandmaschinen, Plattenspielern und Effektboxen und begann mit verschiedenen elektroakustischen Setups und Klangerzeugungsgeräten zu experimentieren. Nach der Schule studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München und arbeitete mehrere Jahre als Assistent des zeitgenössischen Komponisten Josef Anton Riedl. Seit 1995 lebt und arbeitet er in Berlin, wo er zu einer aktiven und integralen Kraft der sogenannten „Berlin Nouvelle Vague“ und der blühenden „experimentellen“ Musikszene wurde. Er war auch als Kurator produktiv (Festival für Andere Musik, Erase & Reset, Time Shifts, TITO, Echtzeitmusiktage 2010, Flux Festival, …) und leitet das experimentelle Musiklabel Zarek.
Michael Thieke geboren 1971 in Düsseldorf/D , lebt in Berlin und Rom Der in Berlin lebende Klarinettist/Komponist/Performer Michael Thieke ist gleichermaßen in einem breiten musikalischen Umfeld wie experimentellen Liedformen, kollektiv komponierenden Projekten, improvisierenden Kollektiven und Musik am Rande des Jazz zu Hause. Er erforscht die Details von Klang, Klangfarbe und Rauschen, mit besonderem Interesse an Mikrotonalität und verwandten Klangphänomenen und mit einer Vorliebe für langfristige Kollaborationen und gemeinsame Arbeit.
Rie Watanabe ist eine japanische Schlagzeugerin im Bereich von zeitgenössischer und improvisierter Musik. 1979 in Hokkaido/Japan geborene Rie Watanabe fängt 1999 Ihre Musikausbildung an der Tokyo University of the Arts bei Prof.Makoto Aruga, Prof.Michiko Takahashi und Prof.Takafumi Fujimoto. 2005 kam sie nach Deutschland und studierte an der HfM Karlsruhe bei Prof. Isao Nakamura als Stipendiatin im Rahmen des Japanese Government Overseas Study Program for Artists und Nomura Foundation. Seit 2008 ist sie als freischaffender Künstler im Bereich zeitgenössischer Musik tätig. Sie arbeitet mit verschiedenen Ensembles der Neuen Musik (Ensemble Musikfabrik NRW, Klangforum Wien, Ensemble Resonanz, Schlagquartett Köln, hand werk, Ensemble Garage ua) und Komponist/innen (Helmut Lachenmann, Nicolaus A.Huber, Gerhard Stäbler, Enno Poppe, Roman Pfeifer , Oxana Omelchuk, Yasutaki Inamori, Niklas Seidl ua) zusammen. Herbst 2017 war sie Stipendiatin beim Künstlerhof Schreyahn mit dem Komponisten, Yasutaki Inamori. Ihre gemeinsam komponierte Musiktheater „ Schachtel/Grenze“ für Solist und Assistent wird 2019 im Sommer uraufgeführt. 2011 Gründung der Rie Watanabe mit Mirjam Schröder „Duo Vertige“, ein Duo für Schlagzeug und Harfe. 2014 begann sie Projekt „TRAVEL MUSICA“ und „Honda Yuya Archive“ um di
Die Konzerte von „INSIDE A LEAF“ werden von www.musikfonds.de unterstützt
Birgit Ulher: Konzept / Video / Trompete, Radio,
Lautsprecher, Record Runner, Objekte
How to Get Away by Car (2020), video
Public Transport (2019) for trumpet, LPs and record runners
Radio Drone (2019) for trumpet, radios and voice changer
Proportions (2016) for trumpet, radio, speaker and objects
How to Get Away II (2020), video
Public Transport (2019) for trumpet, record runner, radio and objects
Für das Stück wurden zwei LPs mit Geräuschen von Plattenspielern aufgenommen.
Die Platten werden mit Record Runnern abgespielt und fungieren als Zuspielung
für die Trompetenstimme. Das Stück ist audiovisuell und hat sowohl
performativen als auch installativen Charakter. Die Plattenspielergeräusche
wurden zu einer abstrakten Klanglandschaft komponiert, die durch die Aufnahmen
aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgelöst wurden. Die Plattenspieler
sind hier gleichzeitig Ursprung der Klänge wie auch ihrer Reproduktion.
Radio Drone (2019) – for trumpet, radios and voice changer Radio Drones
werden über Lautsprecher projiziert, die mit Aluminiumblechen präpariert sind
und mit Milchschäumern bespielt werden. Zusätzlich arbeitet Ulher mit einem
Voice Changer um die Trompetenklänge zu verfremden. Radiorauschen wird in einen
Lautsprecher projiziert, den sie als Trompetendämpfer benutzt. Die Trompete
wird sowohl zu Sender als auch Empfänger indem sie als Resonanzkammer das
Radiorauschen moduliert.
Proportions (2016) for trumpet, radio, speaker and objects – Proportions
wurde während eines Stipendiums im GIS Studio / AIR Mexico in Mexico City
entwickelt und aufgenommen. Das Stück basiert auf Abmessungen eines Raums im
AIR Mexico, einem alten Haus im nördlichen Teil von Mexico City. Die
Abmessungen wurden in Form einer grafischen Notation direkt auf die Wände des
Raums geschrieben und sind Teil des audiovisuellen Stücks.
www.auditionrecords.com/art_026.php
Die drei Videos: How to get Away I + II und How to Get Away by Car wurden während des Lockdowns produziert, sie wurden durch eine Förderung der Hamburger Kulturstiftung im Rahmen von ‚Kunst kennt keinen Shutdown‘ ermöglicht. Zugrunde liegen Klanginstallationen in denen sich selbstgebaute Metallobjekte bzw. ein Spielzeugauto auf Metallplatten mit verschiedener Struktur bewegen. Durch die Bewegung auf den Metallplatten entstehen Klänge, die sich mit den Objekten im Raum bewegen. Die Videos (jeweils ca 10 Min. lang) sind sowohl Dokumentationen der Klanginstallationen als auch eigenständige Videoarbeiten.
Das Konzert findet im Hinterhof der König-Karl-Straße 27 statt; bei Regen im Stromraum-Keller. Die aktuellen CV-Regelungen (3 g) werden natürlich beachtet.
Das Konzert wird in der Christuskirche, Daimlerstraße 17 in Bad Cannstatt stattfinden. Karten ab 19 Uhr oder Vorbestellung*.
Diese Namen sollte man sich merken: Marlies Debacker und Salim Javaid. Die belgische Pianistin und der Saxophonist mit tschechisch-pakistanischen Wurzeln sind zwei ausgeprägte Persönlichkeiten der jungen Generation der improvisierten und Neuen Musik Kölns. Im Trio spielen sie mit dem Tubisten Carl-Ludwig Hübsch, Initiator zahlreicher hochkarätiger Improvisations-Projekte, wie z.B. Ensemble X, Duo Hübsch Minton, Hübsch Martel Zoubek, Multiple Joy[ce] Orchestra und mehr.
Die Musik des Trios folgt klanglich präzise ausgehörter Interaktion vom Feinsten. Scheinbar vielfältige Ansätze werden von einem konsequenten, bis auf den kleinsten Moment fokussierenden Spiel getragen. Erweiterte Spieltechniken, „normale Klänge“, scheinbar Banales oder auch Virtuoses findet in diesem Universum vorurteilslos seinen Platz. Die Form entsteht von selbst, zusammengehalten vom reichhaltigen Hörschatz der drei Protagonist*innen. Diese Vielfalt hat hat System: als Veranstalter*innen und „Hausband“ der Kölner Improvisationsreihe ‚Plattform Nicht dokumentierbarer Ereignisse‘ treffen die drei seit Jahren auf verschiedenste Vertreter*innen der Improvisation.
Das Konzert wird selbstverständlich im Rahmen eines CV-Konzeptes entspannt mit max. 25 Einzelpersonen- oder Paaren aus einem Haushalt stattfinden. *Kartenvorbestellungen über eh@frommann-holzboog.de möglich.
Anstatt des für Montag den 27.4.2020 geplanten Konzertes imstromraum gibt es eigens für das Stromraumpublikum ein ONzert im Kurzformat. Phil Minton und Carl Ludwig Hübsch werden mit Stimme und Tuba eine rund 15 Minütige Echtzeitperfomance zum besten geben.
Achte darauf, die Fenster gleichwertig nebeneinander zu legen (oben rechts) weil sonst Zoom immer entscheidet, wen Du am lautesten hören solltest. Du bist beim Eintritt in den Zoomraum automatisch stumm geschaltet. Bitte schalte auch Deine Kamera ab, so dass mehr Saft für das Audio da ist. Phil Minton und Carl Ludwig Hübsch sind berufsmässige Improvisionäre und verwandeln Koexistenz zur Freude aller bedingungslos Lauschenden in Musik. Freiwilliger Beitrag per paypal an die Musiker via Carl Ludwig Hübsch, Email: masagin@netcologne.de
Die Performance bitte nicht aufzeichnen bzw. nicht irgendwo im Internet verbreiten!
Achtung: Das Konzert wird in der Christuskirche, Daimlerstraße 17 in Bad Cannstatt stattfinden. Tickets ab 19 Uhr
Hélène Breschand: Stimme Harfe, Elektronik
Elliot Sharp: Stimme, Gitarre, Elektronik
Hélène Breschand und Elliott Sharp begannen im XIII. Arrondissement ein Projekt mit alten und neuen Liedern, wobei sie sich grob an Jane Birkin und Serge Gainsbourg orientierten, die durch andere pataphysische Treibgut-Werke des 20. Jahrhunderts gefiltert wurden, um einen Mix aus Neurotica, Erotica, Noise, Grooves, Virtuosität, Crudity und Spielgeist zu kreieren. Sie begaben sich zum angesehenen Studio Poptones in der Nähe der Bastille, um mit Jean-Charles Versari am Mischpult 11 Songs zu aufzunehmen. Als die Abenddämmerung hereinbrach und sie das Studio verließen, enthüllte sich ihnen der Titel ‚Chansons du Crepuscule‘ (frz. Zwielicht)
Elliot Sharp wird auch über sein kürzlich erschienenes Buch „IrRational Music“ sprechen. Wenige Exemplare sind vor Ort käuflich erwerblich!
Der japanische Sound Poet und Komponist Tomomi Adachi improvisiert und spielt mit seiner Stimme, sowie auf selbstentwickelten, elektronischen Instrumenten. Für seine Gruppe “Adachi Tomomi Royal Chorus”, einen ‚punk-style‘- Chor komponiert er die Musik. Im Bereich zeitgenössischer Musik hat er Werke u.a. von Jennifer Walshe, John Cage, Cornelius Cardew, Christian Wolff, Tom Johnson, Dieter Schnebel, Yuji Takahashi und Joji Yuasa aufgeführt.
Das Duo The Great Boredom ist eine langjährige Kollaboration des Stuttgarter Schlagzeugers Daniel Kartmann mit dem Potsdamer Pianisten Nicolas Schulze. Hervorgegangen aus der Band Nikotrio spielt das Duo eine frei assoziierte Improvisationsmusik und hat hierbei mit unterschiedlichen Gastmusiker*innen gearbeitet, wie z.B. dem Saxophonisten Ekkehard Rössle, der Geigerin Annelie Gahl oder dem Bassisten Joel Locher.
Das Konzert findet innerhalb der Konzertreihe „DUE DUE“ vom 19.-22. November 2019 statt
Fred Frith, Gitarre, Bass, Stimme Jason Hoopes, Bass Jordan Glenn, Schlagzeug
Fred Frith, der Improvisateur, Komponist und Multi-Instrumentalist, der lachende Aussenseiter zwischen Rock und Jazz, Improvisation und Komposition, führt sein Gitarrentrio aus der Bay Aera mit einer zweiten CD-Veröffentlichung weiter: «Closer to the Ground». Frühe Erfahrungen aus der Rock and Roll Zeit werden verarbeitet und mit Fred Frith’s eigenwilliger Spielweise und seinem höchst persönlichen Sound weitergeführt. „Drei außergewöhnlich kreative Musiker spielen eine Musik,wie wir sie zuvor noch nie gehört haben“, schreibt der kanadische Jazzkritiker Raul da Gama über das Trio. (intact records)
Carl Ludwig Hübsch, Tuba, Komposition, Arrangements Matthias Schubert, Tenorsaxophon Wolter Wierbos, Posaune
Das ist eine herzerfreuende Musik, die diese Bläsergruppe spielt. Frei und mit Leichtigkeit bewegen sich die drei Impro-Visionäre zwischen einfachen und komplexen Stücken, zwischen holländischem Humor und deutscher Gründlichkeit. Dabei wandeln sie auf den Spuren des Meisterimprovisators und Komponisten Misha Mengelberg, der mit Klavier, Kaffeetasse und Zigarette für Sternstunden der freien Musik sorgte und zu recht als Urgestein der Europäischen Improvisationsmusik gilt. Hübschs Universum spielt aber auch eigene Stücke. Der Mix ist wild und voller Überraschungen – hier ein Lied, dort ein Geräuschgewitter – stets getragen von der unersättlichen Suche nach Gefahr und Schönheit.